Tag 5

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Für einige von uns war die Nacht eher minder schlaferfüllt, weil entweder ein Hahn die ganze Nacht durchkrähte oder 5 Uhr morgen lautstarke Musik ertönte… oder beides. Außerdem war es in der Nacht ebenso wie am folgenden Tag extrem windig, was laut den Einheimischen eine Folge des Klimawandels in den letzten Jahren ist. Frühstück bekamen die Meisten von uns in den Gastfamilien. Hier war von Gallo Pinto und Nudeln bis hin zu Kohl oder auch keinem Frühstück alles dabei. Zum Abschied schenkten wir unseren Gastfamilien „Tupper“-Dosen zur Aufbewahrung von Lebensmitteln und Gummibärchen, die wir extra aus Deutschland mitgebracht hatten, weil es hier nicht so leckere Gummibärchen gibt. Uns ist bewusste, dass es nicht selbstverständlich ist, dass eine Familie, die ohnehin schon wenig hat, einfach zwei Jugendliche für eine Nacht aufnimmt, deshalb waren wir sehr dankbar. In einer kurzen Auswertungsrunde stellten wir fest, dass wir trotz anfänglicher Sorgen nun doch sehr froh waren, diese außergewöhnliche Erfahrung gemacht zu haben. Anschließend bekamen wir eine kleine Führung durch die Bibliothek und das Dorf. Die Bibliothek, die wir ja ganz tatkräftig mitfinanziert haben, ist inzwischen richtig schön! Es gibt schon ziemlich viele Bücher und überall an den Wänden hängen weise Sprüche über Bücher und das lesen, wie zum Beispiel: „Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt“ oder „Der Wert eines Buches misste sich daran, was es in einem auslöst“ (beides sinngemäß übersetzt). Im Dorf besuchten wir eine Stelle, die eigentlich mal eine Quelle war. Inzwischen ist sie trauriger Weise ausgetrocknet, was zum einem dem Klimawandel aber auch der Überbenutzung zu verschulden ist. Mit Projekten wie zum Beispiel einem Wiederaufforstungsprojekt wird versucht, die Quelle wieder zum Sprudeln zu bringen, aber der Fortschritt läuft extrem schleppend, da immer wieder neue Probleme auftreten. Der Mann, der die Führung leitete, betonte vor allem die Verantwortung der Jugendlichen, die er (ebenso wie Erwachsene) versucht, für diese Themen zu sensibilisieren. So soll beispielsweise verhindert werden, dass jemand die kleinen Bäume abholzt oder seine Chemikalien willkürlich in die Natur kippt, obwohl es natürlich auch verständlich ist, dass jemand, der kein Geld für Feuerholz hat, in den Wald geht, um sich welches zu besorgen. Anschließend besuchten wir noch die Schule und den Schulgarten, der momentan auf Grund des Wetters sehr kahl ist, in dem sonst aber verschiedenes Gemüse angebaut wird. Dann ging es per Bus zurück nach San Marcos, wo wir total zerzaust und eingestaubt ankamen. Der letzte Höhepunkt des Tages war eine Nachtwanderung durch den Urwald! Ein Mann mit einer riesigen Taschenlampe zeigte uns Ameisen und Taranteln, sowie Fledermäuse und Krebse. Wir sahen uralte riesige Bäume, die angeblich dafür sorgen, dass die eigenen Wünsche in Erfüllung gehen, wenn man sie berührt und am allerbesten gefielen uns ein kleiner grüner Frosch mit roten Augen, blauen Beinen und orangenen Füßen und ein Ameisenbär.

-Maggy-