Tag 7
Die Kathedrale von innen
Von verschiedensten Weckertönen geweckt, starteten wir unseren Tag in Leon. Nachdem sich alle frisch gemacht hatten, machen wir uns auf die Suche nach einem kleinen Frühstücksimbis. Gefunden haben wir diesen auf dem Leons Markt. Dort begann auch unsere kleine Stadtführung von Cynthia. Die erste Station war die Makthalle. Dort stieg uns ein Geruch aus einer Mischung von Fisch, Fleisch, Früchten und vor allem auch Abfällen in die Nase und Cynthia erklärte uns, dass das auf vielen Märkten ein großes Problem sei. Auf unserem weiteren Weg durch die Stadt erfuhren wir sehr viel über die Geschichte Leons und auch Nicaraguas. Außerdem erklärte uns Cynthia etwas über die Umweltverschmutzung und deren Folgen auf die Gesundheit der Menschen. Beispielsweise ist der Managuasee sehr stark von Abwässern der umliegenden Fabriken verschmutzt und dadurch enthält das Wasser einen gewissen Anteil Quecksilber. Dieses nehmen wiederum die Fische durch ihre Nahrung auf und da die Menschen die Fische essen, nehmen auch diese das Quecksilber zu sich. Das führt dann häufig zu Nierenversagen und ist ein echtes Problem für die Betroffenen. Diese starke Verschmutzung der Flüsse und Seen durch den Müll und andere Chemikalien konnten wir selbst an vielen Stellen Leons beobachten. Ein weiterer Anhaltspunkt auf unserer Stadttour war ein Museum über die Mythen und Legenden Nicaraguas. Es befand sich in einem ehemaligen Gefängnis, in dem, zu Somozas Zeiten, viele Menschen gefoltert und getötet wurden. Zum einen wurde dieses Museum den Opfern gewidmet und zum anderen wurden die Mythen und Legenden der Indos in Form von lebensgroßen Puppen vorgestellt. Wir haben eine interessante Führung durch dieses Museum bekommen und konnten das gesamte Gelände besichtigen. Danach hat Cynthia unsere Leon-Tour fortgesetzt und so kamen wir schließlich an der Endstation an: La Cathedral de la Asculcion. Diese Kirche ist besonders schön, denn sie ist von oben bis unten weiß angestrichen und auch von innen ist sie sehr hell und prunkvoll. Aber das eigentlich Besondere und Sehenswerte an dieser Kirche ist das Dach, denn es ist sehr kunstvoll gestaltet und man hat einen wahnsinnig tollen Blick über Leon und die Umgebung. Aus diesem Grund stiegen wir die Stufen zum Dach hinauf. Oben drauf muss man seine Schuhe ausziehen, damit das weiße Dach nicht dreckig wird. Die vielen guten Empfehlungen waren keinesfalls untertrieben, denn der Blick und das schöne Dach haben uns alle sehr beeindruckt. Nachdem wir uns einigermaßen sattgesehen hatten, haben wir noch einen kleinen Eisimbis eingelegt und sind zurück ins Hostel gegangen. Dort haben wir noch schnell unsere Sachen zusammengepackt und sind zum Serro Negro losgefahren. Das ist ein relativ junger Vulkan, in der Nähe von Leon, den wir erklimmen wollten. Er macht seinem Namen alle Ehre, denn er ist wirklich schwarz. Am Eingang angekommen konnte man sich Borde ausleihen um dann nach dem Aufstieg damit herunterfahren. Wir stiegen auf den Vulkan und wurden oben fast wieder herunter geweht. Dort oben war ein richtiger Sturm und man hatte eine tolle Sicht in das umliegende Land! Sehr lange haben wir es da oben jedoch nicht ausgehalten, der Wind war einfach zu stark und deshalb machten wir uns auf den Weg nach unten. Fast alle sind mit den Borden runter gefahren und ein paar sind runter gelaufen, oder eher gestapft. Das war wunderschön anzuschauen und auch die Aussicht hat uns allen den Atem geraubt. Dieser Nachmittag war für uns alle ein super beeindruckendes und einprägsames Ereignis! Auf der Rückfahrt waren alle total verdreckt und verstaubt von der Abfahrt und blieben dann zu guter Letzt auch noch mit dem Auto im Staub stecken. Doch mit gemeinsamer Kraft konnten wir das Auto dann doch noch auf den richtigen Weg bringen und sind sicher zu Hause angekommen, wo wir erschöpft ins Bett fielen…
-Frieda-