27.09.2018 Ausflug auf den Biolandhof der Voigts in Willschütz

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Es ist Donnerstag Mittag. Unsere kleine Reisegruppe von elf Leuten trifft sich am Busbahnhof Jena. Wo soll’s denn hingehen?

Nach Willschütz zum Biolandhof der Familie Voigt.

 

Der Landwirtschaftsbetrieb der Voigts besteht nun schon seit 1575. Wirklich beeindruckend! Und warum wollen wir gerade dahin?

Naja, der Betrieb wirtschaftet ökologisch nach Bioland-Richtlinien und das wollen wir uns genauer angucken.

Alles auf dem Hof wird mit Liebe und Sorgfalt betrieben und gemacht. Schweine- und Hühnerhaltung, Brotbäckerei, Kartoffel- und Gemüseanbau sowie Streuobstgärten sind teil des Familienunternehmens.

Dass es sich hier um ein familiäres Unternehmen handelt, merken wir auch gleich, wenn wir auf den Hof kommen. Der Jüngste der Voigt Söhne ist gerade dabei irgendwas abzuladen und fährt dann den kleinen Transporter vom Hof, während uns sehr freundlich und offenherzig Bauer Voigt begrüßt.

Die Sonne scheint warm und die Schweine grunzen wild in ihrem Stall. Herr Voigt fängt einfach an zu erzählen. Er erklärt uns, dass sein Vater und er nach der Wende die Felder wieder aus der LPG übernommen haben und der Biolandhof erst seit 1991 nach Bioland-Richtlinien ökologisch bewirtschaftet wird. Er berichtet uns von Vor- und Nachteilen des Betriebs in unserer heutigen Gesellschaft und wie schwer es oft ist, anders zu arbeiten als andere…also eher nachhaltig und gut, statt massig und schlechter.

Herr Voigt gerät richtig in Rage beim Erzählen und beschreibt Aufgabenbereiche auf dem Hof, Mitarbeiter, Marketingschwierigkeiten, etc., alles was ihm einfällt. Ab und zu stellt jemand mal eine Frage, aber hauptsächlich stehen wir alle mit großen Augen und Ohren um ihn herum und staunen über die Erfahrung und das Wissen, das aus ihm heraussprudelt.

 

Unsere gespannte Lauschatmosphäre wird durch aufgeregtes Schweinequieken durchbrochen. Das Thema wechselt also zu den Schweinen und ihrer Haltung und wir werfen alle mal einen Blick auf die – schon irgendwie ulkigen – Tiere.

Nachdem wir genug geschaut haben, setzen wir uns in Bewegung und werden ein wenig über den Hof geführt. Wir sehen die Maschine, die das Mehl mahlt und bleiben dann bei den Hühnern stehen. Herr Voigt erklärt uns einiges zur Hühnerhaltung und wie sie in Zukunft aussehen könnte oder sollte. Dabei kommen wir auch auf das Thema “Bio ist nicht gleich Bio” und die Schwierigkeit gute Bioware zu erkennen bzw. was man eigentlich im Alltag so kauft. Eifriges Kopfnicken und -schütteln während Herr Voigt seine Ansichten zum Besten gibt. Entschuldigend meint er, ihm tue es leid, dass er so viel redet, aber wir würden alle so schön zu hören! – Ohja, das tun wir! Und das tun wir auch nicht ohne Grund, denn wann bekommt man schon mal die Gelegenheit einem so erfahrenen Bauern die Zeit zu stehlen und herumgeführt zu werden?!

 

Dann ist die Zeit auf einmal knapp und wir laufen im Schnellschritt einmal um den ganzen Hof, treffen dabei auf ein paar an der Straße stolzierende Hühner und finden uns im Nu in der Bäckerei des Hofs wieder. Boah, riecht das lecker! Da bekommt man glatt Hunger.

Doch leider ist unser Ausflug schon zu Ende…und wir müssen uns sputen den Bus zu kriegen.

Wir bedanken und verabschieden uns und zurück geht’s zum Bus und auf nach Jena!

 

Was für ein Nachmittag! So viele Eindrücke und Gedanken schweben in unseren Köpfen. Es macht einen glücklich zu sehen, dass es immer noch einige Menschen gibt, denen es nicht aufs Geld ankommt, sondern die wirklich auf die Qualität ihrer Waren achten und ethisch wertvolle Ansichten vertreten. Bestimmt sieht man nach diesem Tag den ein oder anderen von uns am Biolandhofstand auf dem Markt in Jena einkaufen! Zu empfehlen ist es auf jeden Fall! Und Familie Voigt freut sich. 😀

 

Es grüßt,

Die SchülerFAIRma